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Nachtzug m. Autotransport: damals auch Hameln - Chiasso
(zu alt für eine Antwort)
Bodo G. Meier
2022-08-23 09:07:23 UTC
Permalink
Als ich kürzlich in diesem Video von 1959
https://www.ndr.de/geschichte/ndr_retro/Abstecher-in-die-Romantik-Eine-Reise-im-Wesertal,norddeutschegeschichten212.html

bei 32:38 angekommen war, klappte mir doch vor Überraschung der Mund auf!
Demnach war es damals gerade möglich geworden, sein Auto im Reisezug
auch von Hameln nach Chiasso mitzunehmen.

In Wikipedia wurde ich fündig
(https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Hannover%E2%80%93Altenbeken):

"Zum Sommerfahrplan 1954 wurde das Nacht-Fernschnellzug-Paar Komet mit
dem Zuglauf Hamburg-Altona – Hannover – Altenbeken – Kassel – Frankfurt
(Main) – Mannheim – Basel – Zürich eingeführt. In Deutschland führte es
die Zugnummern Ft 49/50.[...]
Ab Sommer 1958 bis Winter 1962/1963 wurde der Zug täglich angeboten und
verkehrte jetzt auch über die Altenbekener Kurve. Er war nun
lokomotivbespannt und bestand aus Schlafwagen, Liegewagen, einem
Halbspeisewagen, Gepäckwagen und als Neuerung auch gedeckten
Autoreisezugwagen. Als F49/50 Chiasso – Hamburg-Altona hielt der Zug bis
Ende Mai 1961 als Autoreisezug auch in Hameln."

Ich kann mir das immer noch nicht recht vorstellen. Warum Hameln und
nicht Hannover? Gab es in Hannover vielleicht keine passende
Verlademöglichkeit? Oder war eine Autoverladung *auch* in Hannover möglich?

Wenn ich mir heute die Bahnanlagen in Hameln anschaue, frage ich mich,
wo es dort vor mehr als 60 Jahren einen Bahnsteig gegeben haben mag, der
von Pkw für die Verladung befahren werden konnte.

Gruß,
Bodo
--
Keine Ausgaben für Verkehrsinfrastruktur im Heidekreis bis 2052!
Bodo G. Meier
2022-08-23 09:27:29 UTC
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Post by Bodo G. Meier
Als ich kürzlich in diesem Video von 1959
https://www.ndr.de/geschichte/ndr_retro/Abstecher-in-die-Romantik-Eine-Reise-im-Wesertal,norddeutschegeschichten212.html
bei 32:38 angekommen war, klappte mir doch vor Überraschung der Mund auf!
Demnach war es damals gerade möglich geworden, sein Auto im Reisezug
auch von Hameln nach Chiasso mitzunehmen.
In Wikipedia wurde ich fündig
"Zum Sommerfahrplan 1954 wurde das Nacht-Fernschnellzug-Paar Komet mit
dem Zuglauf Hamburg-Altona – Hannover – Altenbeken – Kassel – Frankfurt
(Main) – Mannheim – Basel – Zürich eingeführt. In Deutschland führte es
die Zugnummern Ft 49/50.[...]
Ab Sommer 1958 bis Winter 1962/1963 wurde der Zug täglich angeboten und
verkehrte jetzt auch über die Altenbekener Kurve. Er war nun
lokomotivbespannt und bestand aus Schlafwagen, Liegewagen, einem
Halbspeisewagen, Gepäckwagen und als Neuerung auch gedeckten
Autoreisezugwagen. Als F49/50 Chiasso – Hamburg-Altona hielt der Zug bis
Ende Mai 1961 als Autoreisezug auch in Hameln."
Ich kann mir das immer noch nicht recht vorstellen. Warum Hameln und
nicht Hannover? Gab es in Hannover vielleicht keine passende
Verlademöglichkeit? Oder war eine Autoverladung *auch* in Hannover möglich?
Wenn ich mir heute die Bahnanlagen in Hameln anschaue, frage ich mich,
wo es dort vor mehr als 60 Jahren einen Bahnsteig gegeben haben mag, der
von Pkw für die Verladung befahren werden konnte.
Ggf. über die Rampe vom ehemaligen Bahnpostamt/Taxistand hoch zum
Hausbahnsteig der Strecke Richtung Altenbeken.
https://www.google.com/maps/@52.1011987,9.3747099,77m/data=!3m1!1e3

Gruß,
Bo"Ingrid"do
--
Keine Ausgaben für Verkehrsinfrastruktur im Heidekreis bis 2052!
Tim Landscheidt
2022-08-23 09:39:32 UTC
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Post by Bodo G. Meier
[…]
Wenn ich mir heute die Bahnanlagen in Hameln anschaue, frage
ich mich, wo es dort vor mehr als 60 Jahren einen Bahnsteig
gegeben haben mag, der von Pkw für die Verladung befahren
werden konnte.
Der Güterbahnhof ist doch recht groß und von Norden und Sü-
den über die Straße erreichbar? Laut Wikipedia soll auch die
BHW-Hauptverwaltung früher dazu gehört haben, da hätte man
noch viel mehr Platz gehabt.

Tim
Bodo G. Meier
2022-08-23 10:09:56 UTC
Permalink
Post by Tim Landscheidt
Post by Bodo G. Meier
[…]
Wenn ich mir heute die Bahnanlagen in Hameln anschaue, frage
ich mich, wo es dort vor mehr als 60 Jahren einen Bahnsteig
gegeben haben mag, der von Pkw für die Verladung befahren
werden konnte.
Der Güterbahnhof ist doch recht groß und von Norden und Sü-
den über die Straße erreichbar? Laut Wikipedia soll auch die
BHW-Hauptverwaltung früher dazu gehört haben, da hätte man
noch viel mehr Platz gehabt.
Das ist richtig.
Aber wie mag das damals abgelaufen sein?

Ich gehe davon aus, dass es sich um die Wagen vom Typ MDDm handelte, von
denen die DB ab 1956 nur 6 Stück beschafft hatte.

Wenn die Verladezeit deutlich vor der Abfahrtszeit des Zuges angesetzt
war, war es natürlich möglich, den fertig beladenen Autotransportwagen
während des Zughaltes hinten anzukuppeln, während die Reisenden zusteigen.

Oder der Aufenthalt in Hameln war lang genug, so dass Pkw vom Bahnsteig
aus in den Autotransportwagen geladen werden konnten?

Gruß,
Bodo
--
Keine Ausgaben für Verkehrsinfrastruktur im Heidekreis bis 2052!
Reinhard Greulich
2022-08-27 19:16:08 UTC
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Post by Bodo G. Meier
Ich kann mir das immer noch nicht recht vorstellen. Warum Hameln und
nicht Hannover? Gab es in Hannover vielleicht keine passende
Verlademöglichkeit?
Die Bahnsteige in Hannover sind aktuell alle mit Pkw (im Bedarfsfall
Krankenwagen) befahrbar dank des ehemaligen Post- und Gepa-Tunnels
unter der Nordseite der Bahnsteige. Das kam aber erst nach 1954 im
Zuge eines Bahnhofsumbaus, ich schätze in den späten 60ern oder frühen
70ern. Heute ist die Post, die beiderseits des Bahnhofes war, da weg,
aber die Zufahrt müsste in der Gegend des heutigen Busbahnhofs liegen
und der Tunnel wird auch noch zur Speisewagenbelieferung und
Müllabfuhr verwendet. Im Zuge vermutlich dieses Umbaues kam auch eine
Pkw-Rampe dazu, die von der Raschplatzseite aus befahren wurde und
zwischen den Gleisen 9 und 10 am südlichen Ende herauskam. Dort
befanden sich zwei Kopfgleise für die Autoverladung per Kopframpe.
Beides seit Ende der 1990er stillgelegt (damals Verlegung der
Autoverladung nach Hildesheim Gbf), die Kopfgleise und die Rampe sind
seitdem ungenutzt, existieren aber noch.

Ich gehe mal davon aus, dass es 1954 noch keine Möglichkeit gab, einen
Bahnsteig von der Straßenebene aus mit einem Pkw zu erreichen, da die
Gepa vor dem Bau des genannten Tunnels Aufzüge verwendet hat.

Interessantes Thema.

Gruß - Reinhard.
--
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