Discussion:
Wald/Flaechenbrandgefahr durch Dampfloks?
(zu alt für eine Antwort)
Ralph A. Schmid, dk5ras
2008-01-30 11:21:08 UTC
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Moin,

nachdem ich am Wochenende Quedlinburg-Brocken mit dampfbespanntem Zug
bereist habe und dabei hauptsächlich bei Beginn der Fahrt ordentliche
Glutbrocken beim Landen in der Botanik beobachten durfte, wie sieht
das eigentlich im Sommer aus, bei Trockenheit? Bewußtere Fahrweise?
Kann man das überhaupt beeinflussen?



Ralph.

http://www.dk5ras.de/
Ronald Felix
2008-01-30 11:25:52 UTC
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Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Moin,
nachdem ich am Wochenende Quedlinburg-Brocken mit dampfbespanntem Zug
bereist habe und dabei hauptsächlich bei Beginn der Fahrt ordentliche
Glutbrocken beim Landen in der Botanik beobachten durfte, wie sieht
das eigentlich im Sommer aus, bei Trockenheit? Bewußtere Fahrweise?
Kann man das überhaupt beeinflussen?
Ralph.
http://www.dk5ras.de/
Ohne heizung fahren hilft schon etwas ...

Jedenfalls hab ich dass damals im Mai nicht festgestellt.


Ronald
Boscho Gutsch
2008-01-30 15:58:28 UTC
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Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Moin,
nachdem ich am Wochenende Quedlinburg-Brocken mit dampfbespanntem Zug
bereist habe und dabei hauptsächlich bei Beginn der Fahrt ordentliche
Glutbrocken beim Landen in der Botanik beobachten durfte, wie sieht
das eigentlich im Sommer aus, bei Trockenheit? Bewußtere Fahrweise?
Kann man das überhaupt beeinflussen?
Beeinflussen kann man da wenig. Klar braucht's im Sommer weniger Dampf
und ergo weniger Brennstoff. Das Grundproblem bleibt aber bestehen...
Gilt übrigens eingeschränkt auch für Funkenbildung durch Bremsvorgänge
oder Oberleitungsbetrieb.

In der MIBA Modellbahn-Praxis Bd. "Links und rechts der Gleise" von
Sebastian Koch werden Brandschutzstreifen erwähnt, die Waldbestand vor
einem Übergreifen der Flammen bei Entstehung von Böschungsbränden
schützen sollen.

Diese Brandschutzstreifen bestehen aus mehreren im Abstand von 12 - 15m
parallel zur Strecke liegenden Wundstreifen (sandgefüllte Gräben, 1,5 -
3,0m breit), die wiederum alle 20 - 40m durch entsprechende Quergräben
verbunden sind.

Wie gesagt: diese Angaben stammen aus einer "Bastelzeitung" - es mag
durchaus sein, dass Maße und Ausführung "in echt" auch abweichend sein
können. Ich hoffe aber, es hilft trotzdem ein wenig.

Grüße!

B.
Ralph A. Schmid, dk5ras
2008-01-30 18:34:20 UTC
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Post by Boscho Gutsch
Beeinflussen kann man da wenig. Klar braucht's im Sommer weniger Dampf
und ergo weniger Brennstoff. Das Grundproblem bleibt aber bestehen...
Gilt übrigens eingeschränkt auch für Funkenbildung durch Bremsvorgänge
oder Oberleitungsbetrieb.
Ja, nun, die Funken von Oberleitungen kamen nie glühend bis zum Boden;
die aus der Dampflok lagen teilweise noch glühend einen Moment am
Boden.
Post by Boscho Gutsch
In der MIBA Modellbahn-Praxis Bd. "Links und rechts der Gleise" von
Sebastian Koch werden Brandschutzstreifen erwähnt, die Waldbestand vor
einem Übergreifen der Flammen bei Entstehung von Böschungsbränden
schützen sollen.
Ahja; ob natürlich im Nationalpark Harz auch so massiv eingegriffen
wurde?! Aufgefallen ist mir sowas nicht...mal mit google earth
ansehen.
Post by Boscho Gutsch
Grüße!
B.
Danke, und viele Grüße!



Ralph.

http://www.dk5ras.de/
Hauke Fath
2008-01-31 15:51:14 UTC
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Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Boscho Gutsch
Beeinflussen kann man da wenig. Klar braucht's im Sommer weniger Dampf
und ergo weniger Brennstoff. Das Grundproblem bleibt aber bestehen...
Gilt übrigens eingeschränkt auch für Funkenbildung durch Bremsvorgänge
oder Oberleitungsbetrieb.
Ja, nun, die Funken von Oberleitungen kamen nie glühend bis zum Boden;
die aus der Dampflok lagen teilweise noch glühend einen Moment am
Boden.
Das sagst Du...

Der heidelberger Königstuhl-Bergbahn wurde bei der Rekonstruktion die
600 V-Oberleitung entzogen "wegen Waldbrandgefahr". Stattdessen hat
jeder Wagen Akkus für Licht und Heizung(!), deren Energiedichte, wie
jeder weiß(tm), ungefährlich ist.

hauke
--
Now without signature.
A.Lange
2008-01-30 18:45:03 UTC
Permalink
Post by Boscho Gutsch
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Moin,
nachdem ich am Wochenende Quedlinburg-Brocken mit dampfbespanntem Zug
bereist habe und dabei hauptsächlich bei Beginn der Fahrt ordentliche
Glutbrocken beim Landen in der Botanik beobachten durfte, wie sieht
das eigentlich im Sommer aus, bei Trockenheit? Bewußtere Fahrweise?
Kann man das überhaupt beeinflussen?
In der MIBA Modellbahn-Praxis Bd. "Links und rechts der Gleise" von
Sebastian Koch werden Brandschutzstreifen erwähnt, die Waldbestand vor
einem Übergreifen der Flammen bei Entstehung von Böschungsbränden
schützen sollen.
Diese Brandschutzstreifen bestehen aus mehreren im Abstand von 12 - 15m
parallel zur Strecke liegenden Wundstreifen (sandgefüllte Gräben, 1,5 -
3,0m breit), die wiederum alle 20 - 40m durch entsprechende Quergräben
verbunden sind.
An der Görlitzer Bahn sinddie Streifen noch zu erkennen, in den 90ern
wurden sie zuletzt gepflügt. Das Verfallen der Brandschutzstreifen führt
dazu, daß die Museumsbahner mit ihren Dampfern nur noch beim richtigen
Wetter fahren dürfen.
--
Gruß
Andreas
Lars P. Wolschner
2008-01-30 20:50:37 UTC
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Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
nachdem ich am Wochenende Quedlinburg-Brocken mit
dampfbespanntem Zug bereist habe und dabei hauptsächlich bei
Beginn der Fahrt ordentliche Glutbrocken beim Landen in der
Botanik beobachten durfte, wie sieht das eigentlich im Sommer
aus, bei Trockenheit? Bewußtere Fahrweise? Kann man das
überhaupt beeinflussen?
Bei der Bahn gibt es bei langen, heißen Trockenphasen auch ganz
schlicht Dampflokverbote.

CU
--
Lars P. Wolschner ***@nexgo.de
Senefelderstraße 3 ***@gmx.de
D-63069 Offenbach am Main
Fon & Fax: +49 69 80068670 Mobil: +49 163 8122462
Hans-Joachim Zierke
2008-01-30 22:38:46 UTC
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Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
nachdem ich am Wochenende Quedlinburg-Brocken mit dampfbespanntem Zug
bereist habe und dabei hauptsächlich bei Beginn der Fahrt ordentliche
Glutbrocken beim Landen in der Botanik beobachten durfte, wie sieht
das eigentlich im Sommer aus, bei Trockenheit? Bewußtere Fahrweise?
Kann man das überhaupt beeinflussen?
Zu Dampflokzeiten hatten die Strecken Schutzstreifen, bei
sommertrockenen Kiefernwäldern gern auch mit Dienstweg für die
Brandbekämpfung.

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Hans-Joachim
Carsten Weber
2008-01-31 12:12:02 UTC
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Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Moin,
nachdem ich am Wochenende Quedlinburg-Brocken mit dampfbespanntem Zug
bereist habe und dabei hauptsächlich bei Beginn der Fahrt ordentliche
Glutbrocken beim Landen in der Botanik beobachten durfte, wie sieht
das eigentlich im Sommer aus, bei Trockenheit?
Da passiert genau das, was man erwartet. Deshalb steht dann auch auf dem
Brocken und in Drei Annen Hohne ein mit Wasser gefüllter Kesselwagen bereit,
der dann schnellstmöglich zum Ort des Ereignisses bebracht wird.
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Bewußtere Fahrweise?
Das herausschleudern der Glut wird man damit kaum verhindern können, zumal
man bei einem "ordentlichen" Zug auf den Brocken eigentlich nur mit "voller
Kraft voraus" fahren kann.
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Kann man das überhaupt beeinflussen?
Nicht wirklich.

Gruß Carsten
Ralph A. Schmid, dk5ras
2008-01-31 17:46:04 UTC
Permalink
Post by Carsten Weber
Da passiert genau das, was man erwartet. Deshalb steht dann auch auf dem
Brocken und in Drei Annen Hohne ein mit Wasser gefüllter Kesselwagen bereit,
der dann schnellstmöglich zum Ort des Ereignisses bebracht wird.
OK; war fast klar, es muß ja irgendwelche Maßnahmen geben. Kommt das
of vor, daß die 'ranmüssen?

Da Du evtl. die Gegend bzw. die HSB kennst, weißt Du was zum
Funksystem? Mit fehlen noch die Kanäle 2 und 4 in der Liste, 1 ist
153.93 MHz, 3 ist 153.99 MHz :-)
Post by Carsten Weber
Das herausschleudern der Glut wird man damit kaum verhindern können, zumal
Ich dachte halt, je nach Heizen...
Post by Carsten Weber
man bei einem "ordentlichen" Zug auf den Brocken eigentlich nur mit "voller
Kraft voraus" fahren kann.
Das mag allerdings so sein, geht ja schon bissl nach oben
Post by Carsten Weber
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Kann man das überhaupt beeinflussen?
Nicht wirklich.
Danke, und viele Grüße!



Ralph.

http://www.dk5ras.de/
Carsten Weber
2008-02-05 09:02:37 UTC
Permalink
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Carsten Weber
Da passiert genau das, was man erwartet. Deshalb steht dann auch auf dem
Brocken und in Drei Annen Hohne ein mit Wasser gefüllter Kesselwagen bereit,
der dann schnellstmöglich zum Ort des Ereignisses bebracht wird.
OK; war fast klar, es muß ja irgendwelche Maßnahmen geben. Kommt das
of vor, daß die 'ranmüssen?
Da kann ich nicht mit Zahlen dienen. Sind ja auch nicht unerhebliche
Einflussgrößen für ein derartiges Szenario.
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Da Du evtl. die Gegend bzw. die HSB kennst, weißt Du was zum
Funksystem? Mit fehlen noch die Kanäle 2 und 4 in der Liste, 1 ist
153.93 MHz, 3 ist 153.99 MHz :-)
Nicht wirklich. Soweit reichen die Kenntnisse dann doch nicht.
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Carsten Weber
Das herausschleudern der Glut wird man damit kaum verhindern können, zumal
Ich dachte halt, je nach Heizen...
Hm. Müsste man sich mal schlau machen, wovon der Druck zum Verlassen des
Schornsteins abhängt.
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Carsten Weber
man bei einem "ordentlichen" Zug auf den Brocken eigentlich nur mit "voller
Kraft voraus" fahren kann.
Das mag allerdings so sein, geht ja schon bissl nach oben
Die Zuglast ist dort auch nicht zu unterschätzen.
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Carsten Weber
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Kann man das überhaupt beeinflussen?
Nicht wirklich.
Danke, und viele Grüße!
Bitte.

Gruß Carsten
Wolfgang Hauser
2008-02-06 09:57:23 UTC
Permalink
Post by Carsten Weber
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Carsten Weber
Das herausschleudern der Glut wird man damit kaum verhindern können, zumal
Ich dachte halt, je nach Heizen...
Hm. Müsste man sich mal schlau machen, wovon der Druck zum Verlassen des
Schornsteins abhängt.
Problematisch ist wohl eher Glut, die vom Rost / Aschkasten
runterfällt.
Post by Carsten Weber
Post by Ralph A. Schmid, dk5ras
Post by Carsten Weber
man bei einem "ordentlichen" Zug auf den Brocken eigentlich nur mit "voller
Kraft voraus" fahren kann.
Bei ölgefeuerten Dampfern besteht das Problem nicht, und AFAIK hat die
HSB einige solche.
Florian Socher
2008-02-06 18:14:17 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Hauser
Problematisch ist wohl eher Glut, die vom Rost / Aschkasten
runterfällt.
Bei ölgefeuerten Dampfern besteht das Problem nicht, und AFAIK hat die
HSB einige solche.
Das wäre mir neu.

Auf dem Brocken habe ich bisher nur kohlegefeuerte Loks erlebt.


Florian

Thomas Wedekind
2008-01-31 18:28:22 UTC
Permalink
Post by Carsten Weber
Das herausschleudern der Glut wird man damit kaum verhindern können, zumal
man bei einem "ordentlichen" Zug auf den Brocken eigentlich nur mit "voller
Kraft voraus" fahren kann.
Es gibt ja Loks mit "Funkenfängern", topfförmigen Aufsätzen auf
dem Schornstein, wo wohl Drahtgitter oder Lochbleche drinnen sind.
Glaube mich zu erinnern, dass es diese Töpfe bei alten Dampfloks
aus der k.u.k. Monarchie etwas öfter gibt, sowie bei der in
Deutschland eher unüblichen Torf- und Holzfeuerung. Siehe Muskauer
Waldeisenbahn, z.B.
Loading Image...
ist ein schönes Exemplar. Bei der HSB fällt mir nur keine Lok ein,
die so ein Teil hat.

Wobei dieses Gerät die Funken sicher nicht nur "fangen" soll
(denke, dass es ggf. verstopfen würde), sondern glühenden
Grobschmutz beim Aufprall zerkleinert, so dass die Körnchen beim
Auswurf in die Luft gleich verglühen und "kalt" auf die Erde fallen.
--
Viele Grüße, Thomas
Martin Schilling
2008-01-31 19:25:53 UTC
Permalink
Moin,
Post by Carsten Weber
Das herausschleudern der Glut wird man damit kaum verhindern können,
zumal man bei einem "ordentlichen" Zug auf den Brocken eigentlich nur
mit "voller Kraft voraus" fahren kann.
Es gibt ja Loks mit "Funkenfängern", topfförmigen Aufsätzen auf dem
Schornstein, wo wohl Drahtgitter oder Lochbleche drinnen sind.
der Funkenfänger sitzt unterm Blasrohr in der Rauchkammer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Funkenf%C3%A4nger
Glaube
mich zu erinnern, dass es diese Töpfe bei alten Dampfloks aus der k.u.k.
Monarchie etwas öfter gibt, sowie bei der in Deutschland eher unüblichen
Torf- und Holzfeuerung.
Das ist ein Kobel-Schornstein, leider hat die Wikipädie keinen Artikel
dazu. Auch die alten Sächsinnen hatten sowas:
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Wenn ich
http://www.schmalspur-modell.at/viewtopic.php?p=5193&sid=6738c18754ac9b86bfe57fa3e5d4e0cd
richtig verstehe, befindet sich im Innern des Kobels eine Art "Zwiebel",
die die Rauchgase so umleitet, daß die Glutteilchen an die Außenwand
geschleudert werden, um dort durch die Wucht des Aufpralls auf 2mm-Größe
zerkleinert zu werden.
Bei der HSB fällt mir nur keine Lok ein, die so ein Teil hat.
IIRC kommt der Kobel-Aufsatz nur bei Holz/Torffeuerung zum Einsatz,
nicht bei "normalen" kohlegefeuerten Loks.
Wobei dieses Gerät die Funken sicher nicht nur "fangen" soll (denke,
dass es ggf. verstopfen würde),
die "Lösche" fällt am (normalen) Funkenfänger nach unten und wird im BW
aus der Rauchkammer geschaufelt.
sondern glühenden Grobschmutz beim
Aufprall zerkleinert, so dass die Körnchen beim Auswurf in die Luft
gleich verglühen und "kalt" auf die Erde fallen.
Der Funkenfänger macht beides: die kleinen Körnchen verlöschen im Flug,
die großen bleiben hoffentlich hängen. Und wenn das nicht klappt, muß
der Brandschutzstreifen helfen;)

Martin.
--
die e-Mail Adresse ist gültig.
Mails ohne [usenet] im Subject landen im Filter.
Boscho Gutsch
2008-02-01 09:57:45 UTC
Permalink
Post by Martin Schilling
Moin,
Post by Carsten Weber
Das herausschleudern der Glut wird man damit kaum verhindern können,
zumal man bei einem "ordentlichen" Zug auf den Brocken eigentlich nur
mit "voller Kraft voraus" fahren kann.
Es gibt ja Loks mit "Funkenfängern", topfförmigen Aufsätzen auf dem
Schornstein, wo wohl Drahtgitter oder Lochbleche drinnen sind.
der Funkenfänger sitzt unterm Blasrohr in der Rauchkammer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Funkenf%C3%A4nger
Nicht zwingend - es gibt die Dinger auch als Schlotaufsatz in Form eines
Drahtkorbes. Siehe z.B. Lok Hermann des DEV Bruchhausen-Vilsen
(http://www.museumseisenbahn.de/fahrzeug/hermann.htm und
http://home.arcor.de/fredrik.matthaei/Museumsbahnen/DEV.htm)

Grüße!

B.
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